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Golfstaaten & Naher Osten

2022

Tag 1

Unsere Reise begann mit der Erkundung eines Landes, das zwar als Reiseziel noch eher unbekannt ist, aber mit wundervollen Naturschauspielen und Landschaften sowie interessanten Abenteuern punkten kann - dem Oman! Nachdem wir das Sultanat bereits bei einem Tagesausflug in den Musandam Fjord im Jahre 2017 beschnupperten, waren wir neugierig auf mehr. Und wir können euch sagen, wir wurden nicht enttäuscht! Als wir am Morgen des 17.09.2022 ankamen, wurden wir von unserem Guide Khalifa abgeholt. Nach einem kurzen Stopp am Strand, besuchten wir die Große Sultan Qabus Moschee sowie das Opernhaus in Maskat. Als eine der größten Moscheen weltweit wurde diese im Jahre 2001 fertiggestellt und nach ihrem Erbauer benannt. Das beeindruckende Bauwerk wurde aus indischem Sandstein gefertigt. Das Opernhaus wurde im Jahre 2011 als das erste der Golfstaaten eröffnet. Danach begann unser Abenteuer im Wadi Shab. Ein Wadi ist ein Tal oder Flusslauf in trockenen Gebieten. Hier stand uns zunächst eine kleine Wanderung in der sengenden Sonne bevor. Zum Glück hatte unser Guide vorgesorgt und Regenschirme zum Sonnenschutz mitgebracht. Unser Weg führte vorbei an steilen Abhängen mit einer atemberaubenden Aussicht auf die malerische Gebirgslandschaft, durch die sich ein türkisfarbener Fluss windet. Über Stock und Stein sowie kleine Bächlein, die als kurze Abkühlung zwischendurch sehr willkommen waren, ging es schließlich zum Baden in die natürlichen Wasserbecken. Trotz des heißen Wetters empfanden wir die lauwarme Temperatur des Wassers als angenehm und ausreichend erfrischend. Es machte großen Spaß, durch den Fluss zu schwimmen und an seichten Stellen zu gehen. Nach einer Zeit schien der weitere Weg  durch Felswände versperrt. Allerdings nur auf den ersten Blick - zwischen den Felswänden tat sich nämlich ein Spalt auf, gerade in der Größe eines Kopfes. Nachdem wir die Engstelle etwas angespannt passiert hatten, befanden wir uns in einer Art Höhle, in die der Fluss in Form eines Wasserfalles floss. Mit einem Seil als Hilfe konnte man den Wasserfall erklimmen, was zumindest Korbinian tat.

Nach dem Besuch des Wadi Shab fuhren wir nach Sur und gingen im Restaurant "Istanbul" sehr lecker essen. Anschließend erwartete uns ein weiteres Highlight. Wir nächtigten heute nämlich in einem Zelt des Ras Al Jinz Turtle Reserve um hautnah Meeresschildkröten beobachten zu können. Nach Sonnenuntergang brachen wir in einer kleinen Gruppe mit einem Guide von der Anlage zum Strand auf. Wir spazierten in nahezu völliger Dunkelheit, um die Schildkröten nicht zu stören. Frisch geschlüpfte Baby-Schildkröten orientieren sich nämlich am Licht, um den Weg ins Meer zu finden. Ist eine hellere Lichtquelle als die des reflektierenden Meeres zu sehen, so würden sie in diese Richtung gehen. Am Strand angekommen war große Vorsicht geboten, um in der Dunkelheit nicht auf eine Schildkröte zu treten. Wir konnten ausgewachsene Meeresschildkröten sowohl beim Ausgraben eines Loches für die Eiablage als auch bei der Eiablage selbst, dem Verbuddeln und dem Verschwinden in den Fluten des Meeres beobachten. Da wir vorher angewiesen wurden, wie wir uns in Gegenwart der Schildkröten verhalten sollten, wurden diese durch unsere Anwesenheit nicht gestört. Beim Spazieren nahe des Meeres konnten wir nebenbei ein weiteres atemberaubendes Naturphänomen beobachten. Unsere Fußspuren leuchteten für eine ganz kurze Zeit auf. Das Leuchten wird durch die sogenannte Biolumineszenz verursacht. Völlig fasziniert von dem Erlebten, traten wir nach ca. einer Stunde wieder den Heimweg durch die Dunkelheit zu unserem Zelt an.

Da wir noch mehr aus dem Leben der Schildkröten erfahren und beobachten wollten, beendeten wir unsere Nachtruhe um 4:30 Uhr, um auch an dem Morgenspaziergang zum Sonnenaufgang teilzunehmen. In völliger Dunkelheit ging es also wieder an den Strand, wo wir erneut ausgewachsene Schildkröten bei der Eiablage beobachten konnten. Auch zwei Babyschildkröten konnten wir auf dem Weg ins Meer sehen. Schon bald wurde es etwas heller und die Schildkröten wurden noch besser sichtbar. Während wir gespannt beobachteten, wurden uns, wie am Abend zuvor, ein paar Infos zu den Schildkröten gegeben. Der Aufenthalt im Ras al Jinz Turtle Reserve mit der Beobachtung der Schildkröten ist in jedem Fall absolut empfehlenswert und ein einzigartiges Erlebnis!

Nach einem kurzen Frühstück schliefen wir nochmal ausgiebig, bis wir mit unserem Guide Khalifa zu unserem nächsten Abenteuer ins Wadi Bani Khalid aufbrachen. Während der Fahrt erzählte er uns bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel, dass es sich um ein eher gefährliches Wadi handelt, da es bei plötzlichen starken Regenfällen blitzschnell zu Überflutungen kommen kann. 

Wir gingen also zu der mit Palmen gesäumten, kristallklare Oase, um die Idylle zu genießen und uns bei der Hitze ein wenig Abkühlung zu verschaffen. Da hier, im Gegensatz zu dem am Vortag besuchten Wadi Shab, etwas strengere Kleidungsvorschriften galten und ich nur eine Bikini-badehose eingepackt hatte, mussten wir etwas improvisieren. Ich trug also Korbinian's Badehose und er machte sich mit einer "normalen" kurzen Hose auf ins Wasser. Das Wadi Bani Khalid besteht aber nicht nur aus einer Oase, sondern vielmehr aus einem wundervollen, türkisblauen Fluss, der sich seinen Weg durch die weißen Felsen gebahnt hatte. Auch diesen erkundeten wir eifrig und folgten seinem Verlauf - bis plötzlich lautes Donnern zu hören war! Wir erinnerten uns daran, was unser Guide während der Autofahrt erzählt hatte und machten uns unverzüglich auf den Rückweg. Wieder an der Oase angekommen, wurden wir von den dortigen Aufsehern nochmal mit Nachdruck aufgefordert, das Areal zu verlassen. Der Ausflug zu dem Wadi war ein beeindruckendes und wundervolles Erlebnis, das sich zu einem unerwartet großen Abenteuer entwickelte. Anschließend ging es in die Wüste zu Beduinen. Zunächst wurden wir zu Tee und Datteln in deren Zelt eingeladen und durften dann Kamelreiten. Nach dem Kamelreiten brachte uns unser Guide mit seinem Allrad-Fahrzeug auf eine Sanddüne und ließ uns etwas Zeit, die Wüste zu erkunden und Spaß im weichen Sand zu haben. 

Nachdem wir im Jahr 2017 bei einem Tagesausflug in den Oman von den Vereinigten Arabischen Emiraten aus bereits erste Eindrücke in das Land erhalten hatten, konnten wir den Oman nun nochmal etwas mehr erleben. 

Das wird aber nicht unsere letzte Reise in den Oman bleiben, denn neben den von uns besuchten Wadis, Städten und der Wüste im Norden gibt es bis weit in den Süden hinunter noch viel zu entdecken. 

Eine tolle Reiseroute mit vielen interessanten Tipps findet Ihr übrigens auf Meikes Reiseblog. Sie stellt ihre 12-tägige Reise vor und macht definitiv Lust, all diese wunderschönen und beeindruckenden Orte zu erkunden!

Tag 3

Nach einem leckeren Frühstück in Bahrain, bei dem wir insbesondere "Foul Madames" probierten, entspannten wir in der Poolanlage unseres Hotels Novotel Al Dana Beach Resort sowie an dem hoteleigenen Strand. Dieser war zwar nicht allzu groß, aber trotzdem herrlich. Wir genossen den weichen Sand, das 33 Grad warme Wasser des Meeres und die Aussicht auf die Skyline Bahrains. Der Tag verging wie im Flug. Schon bald ging die Sonne unter und ließ die Skyline orange-rot aufleuchten. Nach dem wunderschönen Sonnenuntergang und einem leckeren Abendessen ließen wir den etwas kühler werdenden Tag in dem hoteleigenen Whirlpool ausklingen.

Tag 4

Da wir den gestrigen Tag quasi nur in der Hotelanlage verbrachten, wollten wir heute noch etwas von der Stadt sehen. So zeigte uns unser Guide ein paar interessante moderne Hochhäuser Bahrains am Financial Harbour, bevor er mit uns die Grenze nach Saudi Arabien überquerte. Er versicherte sich bei uns, dass wir keinen Alkohol dabei haben, denn darauf bestünde in Saudi-Arabien die Todesstrafe. 

Natürlich ohne Alkohol im Gepäck, ging es nun zur Grenze. Wir wurden von einer Stelle zur anderen geschickt - einmal vor, dann wieder zurück und dann wieder vor - ohne unseren Guide hätten wir wahrscheinlich Stunden zum Passieren der Grenze gebraucht. Der erste Stopp in Saudi-Arabien war ein Toilettengang bei McDonalds, aber selbst dieser war interessant. Es gibt getrennte Familien- und Männerbereiche. Im Familienbereich sind wiederum abgetrennte Sitzecken, die man mittels eines Vorhangs komplett blickdicht verschließen kann. Als erste Stadt in Saudi Arabien besuchten wir Dammam. Wir machten Halt an einer wunderschönen Moschee direkt an der Küste des Persischen Golfs. Die wunderschöne kleine Khobar-Corniche-Moschee oder auch Salem bin Laden Moschee befindet sich quasi auf einer Insel im Wasser und ist mit einer kleinen Brücke zu erreichen. Bevor es nach Murjan Island ging, machten wir einen kurzen Stopp am Wasserturm an der Corniche Al Khobar. Murjan Island ist eine kleine Insel abseits vom Trubel der Stadt mit einem baulich sehr interessanten Turm, der inmitten von idyllischen Grünflächen steht. Anschließend besuchten wir einen Souk. Unser Guide erzählte uns von den ausgestellten Waren und ließ uns eine typische Köstlichkeit von hier probieren - eine Mischung aus Getränk, Eisbecher und Fruchtsalat - jedenfalls sehr lecker! Da hier - wenn man überhaupt Frauen auf den Straßen sah - ausschließlich alle verschleiert waren, war es auch ich - und damit fühlte ich mich wohl. Wir machten uns auf den Weg nach Hofuf, wo wir insbesondere den Ibrahim Palace und das House of Allegiance anschauten.

Anschließend ging es weiter zu den Al Qarah Mountains bei Hofuf. Hier beeindruckten uns skurrile Felsformationen und ein geheimnisvoller Durchgang zwischen den riesigen Felsen. Auf einer Treppe entgegenkommende, bis auf die Augen voll verschleierte Frauen, drehten sich um und gingen die Stufen rückwärts hinab - wohl um nicht einen fremden Mann in T-Shirt ansehen zu müssen, was wohl eine Sünde wäre. Eine unwirkliche Erfahrung!

Nachdem wir die Sonne als orange leuchtenden Feuerball hinter den endlosen Weiten der Wüste untergehen sahen, machten wir uns auf den Weg in das Hotel Hofuf Plaza Garden Hotel, wo wir sehr freundlich empfangen wurden.

Tag 5

Morgens machten wir uns mit einem Uber-Taxi auf den Weg zum Bahnhof, von wo aus uns ein Zug in die Hauptstadt Riad bringen sollte. Die dreistündige Fahrt durch die Wüste verging wie im Flug und wurde uns durch kostenlose Datteln und Tee versüßt. Die Durchsagen endeten hier übrigens mit einer dreimaligen Wiederholung des Satzes "Allah akbar" (Gott ist groß). In Riad angekommen, holte uns unser Guide vom Bahnhof ab und brachte uns zunächst in das Ohya Executive Hotel, in welchem wir erneut sehr freundlich empfangen wurden und diesmal sogar ein kostenloses Upgrade auf eine Suite erhielten. Anschließend machten wir uns mit unserem Guide auf den Weg nach Diriyaa - zu einer Siedlung, die für die traditionellen Lehmbauten bekannt ist. Leider konnten wir diese nicht komplett erkunden, da Bauarbeiten stattfanden. Über den "Hidden Lake", einem ausgetrockneten See, machten wir uns auf den Weg in die Wüste, um dort den Tag ausklingen zu lassen. Während der Fahrt durfte ich das Tablet unseres Guides bedienen und "DJ spielen". Obwohl sich dieser etwas verfahren hatte, schafften wir es noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang an einem wunderschönen Ort mitten in der Wüste zu sein, wo wir unser Lager für den Abend aufschlugen. Unser Guide hatte eine Decke, Campingstühle, leckere Getränke und sogar eine Lichterkette für die perfekte Abendstimmung dabei. Während wir in dem feinen Sand der Dünen Spaß hatten, kochte er eifrig das Abendessen. Es gab ein traditionelles Gericht - Hühnchen mit Reis. Leider wehte ein recht starker Wind, sodass unsere Körper schon bald mit Sand bedeckt waren und unglücklicherweise auch das Essen nicht verschont blieb. Es gab also Hühnchen mit "crunchy rice". Mit den Worten "ladies first" erhielt ich in dem streng muslimischen Land überraschenderweise die die erste Portion des Essens.

Nach dem Essen machten wir uns auf den Heimweg mit Zwischenstopp beim camel track. Anschließend ließen wir den Abend im Whirlpool unserer Suite ausklingen.

Tag 6

Bevor wir zum nahegelegenen Kingdom-Centre spazierten, genossen wir ein ausgiebiges Frühstück im Hotel, bei welchem es insbesondere Lammfleisch gab. Anschließend wartete ein Highlight auf uns: Der Rand der Welt! Wir machten also eine Tour zu dem berühmten "Edge of the world". Die 1,5 stündige Fahrt dorthin war etwas holprig, aber unser Guide meisterte sie souverän. Das Auto parkte direkt am Rande der Welt, nur wenige Meter vor dem Abhang. Bei 40 Grad wanderten wir unter der sengenden Sonne zu den schönsten Aussichtspunkten und den höchsten Klippen. Das Abenteuer und die Aussicht verschlug uns fast den Atem. Wir standen an einer steilen Klippenwand und vor uns befand sich in ca. 300 Metern Tiefe ein endloses braches Land - es fühlte sich tatsächlich an, als wären wir am Rande der Welt. Dieses Abenteuer lässt sich kaum in Worte fassen, man muss es einfach selbst gefühlt und erlebt haben. Auch hier veranstalteten wir ein kleines Picknick, erholten uns von der Wanderung und genossen kalte Getränke und Snacks auf einer Decke im Schatten unseres Fahrzeugs. Unser frühes Eintreffen kurz nach der Mittagshitze hatte übrigens zum einen den Vorteil, dass nicht viele Menschen da waren und zum anderen erreichten wir abends rechtzeitig unseren Flug in das nächste Land!

Tag 7

Und zwar war unser nächstes Reiseziel der Libanon! Nach unserer Nacht im Lancaster Tamar Hotel in Beirut wurden wir von unserem Guide - diesmal einer Frau - abgeholt. An der Strandpromenade von Beirut machten wir direkt vor dem "Raouche Felsen" (Taubenfelsen) Halt. Wir genossen den Ausblick auf die wunderschöne Felsformation im tiefblauen Wasser des Meeres und fühlten uns wie auf einer Reise in ein europäisches Urlaubsland. An der Corniche verspürte man Lockerheit und Leichtigkeit, man sah Leute mit freizügiger Kleidung und händchenhaltende Pärchen.

Anschließend machten wir uns auf den Weg in das Zentrum von Beirut. Unsere Begleiterin informierte uns, dass sie wohl noch aufgeregter sei als wir. Sie sei nämlich jahrelang nicht mehr im Zentrum gewesen, da dieses aufgrund der Revolution gesperrt war. Ein gewisser Bereich sei nämlich erst seit ca. 4 Wochen wieder frei zugänglich. Nach der Besichtigung des Märtyrerplatzes mit einer von Einschüssen durchlöcherten Statue und der Al Umari Moschee sowie einem Blick auf "the Egg", einem Betongebäude, das einst das "Beirut City Centre" werden sollte, aber aufgrund des Bürgerkrieges nie vollendet wurde, begaben wir uns in besagtes Areal. Leise und staunend gingen wir durch menschenleere Straßen zwischen Häusern ohne Fensterscheiben und schwer bewaffneten Soldaten. Auch Ruinen von römischen Bädern sahen wir, allerdings waren diese bei der Stimmung nahezu nebensächlich.

Wir erlebten Beirut als Hauptstadt, in der es auf der einen Seite scheint, als würde das Leben in aller Ausgelassenheit genossen werden, auf der anderen Seite zeugt sie von verheerenden und beängstigenden Verhältnissen. 

Anschließend verließen wir die denkwürdige Stadt und besichtigten die Jeita-Grotten. In die größere der beiden Tropfsteinhöhlen geht man zu Fuß hinein und die andere durchquert man mit dem Boot. Beide sind atemberaubend schön! Anschließend besichtigten wir die Lady of Lebanon in Harissa, eine bedeutende christliche Pilgerstätte. Hier gibt es nicht nur die mächtige weiß gefärbte Bronzestatue der Jungfrau Maria zu sehen, sondern auch eine wundervolle Aussicht auf die Stadt und das Meer. Um die Aussicht noch mehr genießen zu können, fuhren wir mit einem "cable car" hinab in die Stadt. Weiter ging's nach Byblos. Hier bestaunten wir die Ruinen der seit über siebentausend Jahren durchgehend besiedelten Stadt. Knapp 20 verschiedene Völker bewohnten das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Byblos. Die Ruinen und alten Bauten stammen unter anderem von den Griechen, den Römern und den Kreuzrittern. 

Anschließend ging's zu unserer Unterkunft "Le blac bleu Hotel" für diese Nacht. Diese überraschte und begeisterte mit einer wunderschönen Aussicht auf das Meer, die man von bequemen Sonnenliegen genießen konnte, sowie maritimer Dekoration und kleinen Details, die eine Wohlfühlatmosphäre schufen. Bevor wir unseren riesigen und liebevoll eingerichteten "Bunker" am Meer zum Schlafen aufsuchten, aßen wir traditionell und äußerst lecker zu Abend.

Tag 8

Nach kleinen Startschwierigkeiten, weil das Fahrzeug unseres Guides nicht angesprungen war, machten wir uns auf den Weg durch das Gebirge bis zu den "Zedern des Herrn".

Wir schlenderten durch die malerische Natur des Zedernwaldes. Der Wald begeistert nicht nur mit Bäumen, sondern auch mit christlichen Kunstwerken, die in Holz geschnitzt wurden. Nach einem kurzen Spaziergang durch eine Gasse, in der sich die Einheimischen uns gegenüber äußerst freundlich zeigten, führten wir unsere Reise fort.

Es ging nach Baalbek - in den Teil vom Libanon, für den das Auswärtige Amt eine Reisewarnung ausgesprochen hatte. Unser Guide beteuerte uns jedoch, dass es dort für uns sicher sei. Auf dem Weg nach Baalbek, das nahe der syrischen Grenze liegt, mussten wir einige Checkpoints passieren, an denen teilweise bewaffnete Soldaten neben Panzern warteten. Ein Problem gab es jedoch nie. Als wir in die Stadt fuhren, kam uns eine Art Panzer auf der Straße entgegen. Äußerlich glich er einem Panzer, jedoch hatte er Reifen anstatt Ketten. Unser Fahrzeug parkte wenige hundert Meter entfernt von den Tempelanlagen Baalbeks. Auf dem Fußweg begegneten uns abermals beschriebene panzerähnliche Gefährte, aus deren oberer Luke ein Soldat und eine Schießanlage hervor schaute. Nun kam doch ein etwas mulmiges Gefühl auf. Die Provinzhauptstadt Baalbek ist seit dem 8. Jahrtausend vor Christus besiedelt. Die dortigen Tempelanlagen stammen aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus und sind derart beeindruckend, dass sich ein Besuch absolut lohnte. Die Anlagen bestehen unter anderem aus dem Jupiterheiligtum, von dem nur noch sechs Säulen erhalten sind und dem unglaublich gut erhaltenen Bacchustempel, in den man sogar hineingehen konnte. Durch die monumentalen Zeugen einer längst vergangenen Zeit zu schlendern, war ein unwirkliches Gefühl. Dieses wurde unterstützt durch die Tatsache, dass sich nur wenige Touristen dort befanden - und diese wenigen teilweise von Soldaten begleitet wurden. Die eigenartige Atmosphäre wurde zudem untermalt von aus der Ferne zu hörenden Schüssen. Unser Guide erklärte, dass die Einwohner hier wohl zu jeder Gelegenheit wie Geburtstag oder Hochzeit schießen. Nach dem Besuch der Tempelanlagen verspürten wir etwas Hunger und gingen in das empfohlene Restaurant Baalbeki. Nach einem sehr freundlichen Empfang nahmen wir auf der Dachterrasse mit wunderschönem Blick auf die Tempelanlagen Platz und uns wurde ein super leckeres, traditionelles Essen serviert. Die Menge war mehr als genug und umgerechnet kostete das Essen zu dritt insgesamt rund 10 Euro. Das Restaurant können wir absolut empfehlen! Auf dem Weg zu unserem Hotel machten wir einen letzten Stopp bei den Ruinen von Anjar, den ältesten islamischen Bauten im Libanon.

Anschließend ging es nach Chtoura wo wir im Delora Hotel nächtigten. Nachts wurden wir von Schussgeräuschen geweckt. Wir waren froh, dass uns unser Guide tagsüber schon erklärte, dass das bei Geburtstagen und Hochzeiten hier üblich ist.

Tag 9

Auch da unser Guide während der letzten Tage viel von Syrien erzählte und beteuerte, dass es dort sicher sei, machten wir heute einen Abstecher nach Syrien! Der Grenzübertritt nahm einige Zeit in Anspruch. 

In Syrien angekommen, sollte uns ein Taxi in die Hauptstadt Damaskus bringen. Wir waren sehr gespannt, was dieses geheimnisvolle und gefährlich konnotierte Land nun so für uns bereithalten würde. Bevor es richtig losging, klopfte ein Grenzbeamter an unsere Scheibe und wollte, dass wir öffnen. Er wirkte fast etwas furchteinflößend, fragte dann jedoch freundlich, woher wir kommen. Auf die Antwort "Germany" entgegnete er lachend "Ich liebe dich". 

Nach diesem ersten positiven Eindruck baten wir unseren Fahrer, einen Abstecher zum Zazar Lake zu machen, was er gerne tat. Wir spazierten ein wenig durch die idyllische Gebirgslandschaft und genossen die Aussicht auf den See. Anschließend brachte er uns nach Damaskus - in die älteste Stadt Syriens, wo wir eine geführte Stadttour machten. Vom Bahnhof aus schlenderten wir zum Souk Hamidiyyeh, welcher nach verschiedenen Gewürzen duftete. Wider erwarten, wurden wir hier weder angestarrt noch unangenehm oft von Händlern angesprochen - obwohl wir aufgrund meiner nicht verschleierten blonden Haare als Touristen aus der Menge der Einheimischen hervorstachen. Ein wahrer Geheimtipp ist das Eis im Baqdash Eiscafe, einer der ältesten Eisdielen der Welt. Vor und im Eiscafe tummelten sich Menschenmassen. Die mit Pistazien ummantelte Eiscreme wurde für uns mit viel Freude und kleinen Extras zubereitet und war sehr lecker. Nach einem Besuch des Saladin Mausoleums stand eine Besichtigung der Ummayyaden-Moschee, einer der ältesten Moscheen der Welt, auf dem Programm. Diese war ursprünglich eine im 4. Jahrhundert nach Christus errichtete christliche Basilika, die unter dem Umayyaden-Kalifen-al-Walid zwischen den Jahren 708 und 715 in die heutige Moschee umgewandelt wurde. In der Moschee befindet sich das Grab mit dem Kopf Johannes des Täufers. Ein Kopftuch, sowie ein langer weiter Umhang waren Pflicht. Das Kopftuch hatten wir in weiser Voraussicht mitgebracht, den Umhang konnte man sich kostenlos ausleihen. In der wunderschönen Moschee selbst mussten wir unsere Schuhe ausziehen. Junge syrische Frauen baten uns freundlich um ein gemeinsames Foto, was hier wohl nicht ungewöhnlich ist. Sie waren sehr interessiert an uns, leider konnten wir uns aber aufgrund der Sprachbarriere nicht wirklich unterhalten. 

Als nächstes gingen wir zum Azim-Palast, einem Palast aus osmanischer Zeit, der 1750 errichtet wurde. Anschließend spazierten wir durch die Altstadt, vorbei am "schiefen Turm von Damaskus" - einem alten, schiefen Haus - und wurden von unserem Guide auf ein frisch gebackenes, sehr leckeres Brot eingeladen, was hier wohl als Zeichen der Freundschaft gilt. 

Auch wenn wir nun keinen Hunger mehr hatten, zeigte uns unser Guide das Restaurant "Jabri House". Am Eingang ließ sich nicht erahnen, welch schönes Ambiente sich hinter der kleinen, unscheinbaren Türe verbirgt. Anstatt etwas zu essen, nutzte ich die dortige Toilette - ohne Strom im Übrigen, da dieser wohl in Syrien regelmäßig nicht verfügbar ist. Von Krieg und Verwüstung war bis auf ein Bild an einer Mauer und ein paar Soldaten an den Checkpoints aber nichts zu spüren, wir fühlten uns nie unwohl. Zum Abschluss wurden wir von befreundeten Hotelbetreibern unseres Guides in deren Hotel "Amar" auf kühle Getränke und nette, interessante Unterhaltungen eingeladen. Im Nachhinein hätten wir gerne noch mehr von Land und Leuten kennengelernt, allerdings hatten wir unsere Weiterreise schon organisiert. Heute ging es nämlich noch weiter von Damaskus über die Syrisch-/Jordanische Grenze nach Amman.

Tag 10

Nach unserer Nacht im Loyaali Amman Hotel starteten wir mit einem kleinen Spaziergang durch Amman in den jungen Tag. Unser erstes Ziel war die Zitadelle von Amman. Ein Rundgang verspricht nicht nur spektakuläre Bauten aus längst vergangenen Zeiten, sondern auch eine wunderschöne Aussicht von einem der höchsten Hügel der Stadt. Auch besuchten wir das römische Theater von Amman. Da heute noch ein Bad im toten Meer auf dem Programm stand, war die Geduld für sonstige Sehenswürdigkeiten in Amman meinerseits kaum mehr vorhanden. Und so holten wir unser Mietauto vom Flughafen ab und machten uns auf in Richtung totes Meer. Zunächst machten wir Halt in Madaba. Hier besuchten wir den Archäologischen Park von Madaba sowie die St. Georgs Kirche, in der sich die Mosaikkarte von Madaba befindet, die älteste im Original erhaltene kartografische Darstellung des Heiligen Landes. Nach einem kurzen Halt am Berg Nebo besichtigten wir die Taufstelle Jesu. Leider mussten wir feststellen, dass hier ein kurzer Privatbesuch nicht möglich ist, sondern man eine  ca. 2,5 stündige geführte Gruppentour machen muss. Einerseits verschob sich dadurch leider die Ankunft am toten Meer, andererseits war die Tour sehr interessant und man konnte so vollkommen in die Faszination dieses Ortes eintauchen - vor allem, als wir das Wasser des Jordan berühren durften und den weiß gekleideten Israelis auf der anderen Seite des Flusses beim "Baden" im heiligen Wasser zusahen, fühlten und erlebten wir die geschichtliche und religiöse Bedeutung dieses Ortes. Uns wurde übrigens nicht erklärt, dass sich auf der gegenüberliegenden Seite Israel befindet, sondern, dass das "Palestine occupied by Israel" sei.

Nun war es aber so weit: Wir befanden uns in der Anlage des Dead Sea Spa Hotels und machten uns auf zum Hotelstrand am toten Meer, das mich schon von Kindesalter an faszinierte. Bei meinen ersten Schritten in das kühle Nass merkte ich kaum einen Unterschied zu sonstigen Gewässern und so ließ ich mich total hineinfallen - in der Erwartung, wenigstens ein bisschen unterzugehen. Aber der hohe Salzgehalt des Wassers trug mich tatsächlich zuverlässig an der Oberfläche. Es war, wie ich es mir vorstellte! Wir lagen oder saßen im Wasser, ohne die kleinste Bemühung machen zu müssen, sich über Wasser zu halten. Es war ein tolles, entspanntes Gefühl! Allerdings muss man darauf achten, dass man keine offenen Verletzungen am Körper hat, denn der hohe Salzgehalt von ungefähr 30 Prozent brennt schon bei der kleinsten Wunde. Zum Vergleich: Der Salzgehalt in sonstigen Meeren beträgt ungefähr 3,5 Prozent. Da die Haut nach dem Baden von einer schmierigen Salzschicht benetzt war, suchten wir zunächst eine Außendusche am Strand auf, um anschließend im Pool zu baden.

Tag 11

Heute stand eines der größten Highlights unserer Reise auf dem Programm - die Felsenstadt Petra, die nicht nur zum UNESCO-Weltkulturerbe sondern seit 2007 auch zu den aktuellen Sieben Weltwundern gehört. Nach einer circa dreistündigen Fahrt, auch vorbei am Wadi Mujib, waren wir schließlich am Besucherzentrum Petras. Nun stand uns ein kleiner Fußmarsch zwischen steilen, bis zu 200 Meter hohen Wänden eines hohen Canyons bevor, bis sich schließlich zwischen den engen Felsspalten das Markenzeichen Petras - das Schatzhaus - auftat. Das circa 40 Meter lange und 25 Meter hohe Bauwerk erhielt seinen Namen jedoch von den Beduinen, die diesen Ort nach den Nabatäern besiedelten. Die Nabatäer hatten dieses ursprünglich zwischen dem 1. Jahrhundert vor Christus und dem 2. Jahrhundert nach Christus als Grabmal erbaut. Wir hatten Glück und es waren noch keine Menschenmassen anwesend, sodass wir das in Sandstein geschlagene Meisterwerk in Ruhe bestaunen und fotografieren konnten. Als Geheimtipp, um das Ganze aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und einzigartige Fotos zu machen, können wir euch den Aufgang zum gegenüberliegenden Felsen empfehlen. Man wird von jungen Männern angesprochen, ob man gemeinsam dorthin gehen will - hierfür muss man allerdings etwas bezahlen. Der Weg ist nicht weit und man kann ihn grundsätzlich auch alleine gehen, allerdings wartet oben auf einer auf einem Felsen (von dem die Aussicht sehr schön ist) abgelegten Decke ein Mann, der angibt, dass man für den Besuch seines "Kaffees" bezahlen muss. Da wir bereits bezahlt hatten, war er glücklich und bat uns Tee an. Wieder unten angekommen, setzten wir unseren Weg fort. Neben in Felsen geschlagenen Wohnungen gab es insbesondere ein Römisches Theater sowie die Königswand zu bestaunen. Ein Highlight jagt das nächste - und so machten wir uns auf den Weg in die Wüste Wadi Rum! Unseren Mietwagen stellten wir am Parkplatz am Wadi Rum Village ab und trafen uns, wie verabredet, mit Beduinen des Wadi Rum Camp & Jeep Tours. Wir durften uns auf die Ladefläche des Jeep setzen und schon ging die Fahrt durch die Wüste los. Wir machten Halt an der Lawrence-Quelle, wo wir von dortigen Beduinen auf einen Tee eingeladen wurden. Der Film Lawrence von Arabien wurde neben vielen anderen wie Star Wars und Transformers aufgrund der einzigartigen Landschaften und Felsformationen nämlich hier in der Wüste gedreht.

Weiter ging's zur "little bridge", einer faszinierenden Felsformationen, auf die man mit vergleichsweise wenig Aufwand klettern kann. Durch den Blick von hier oben wurde uns die unendliche Weite der Wüste so richtig bewusst. Anschließend fuhren wir mit dem Jeep zu einer hohen Sanddüne, auf der wir im weichen Sand rennen, Spaß haben und die Aussicht genießen konnten.

Nach einem Stopp beim Khazali Canyon mit alten Inschriften und Felszeichnungen, ging es nun zur Umfruth Bridge. Der Aufstieg war hier schon etwas anstrengender und auch gefährlicher. Wie die meisten anderen Anwesenden erklommen wir den Felsen ganz langsam und bedacht, manche sprangen und rannten umher und manche kauerten auf dem Boden und trauten sich keinen Schritt mehr zu machen. Oben angekommen, musste man anstehen, um über die Brücke gehen zu dürfen. Unser Guide fotografierte zwar von unten, allerdings wirkt das Abenteuer auf den Bildern bei weitem nicht so sensationell wie es in Wirklichkeit war. Den Abschluss unserer heutigen Wüstentour bildete ein wunderschönes Picknick mit einer atemberaubenden Aussicht auf die unendliche Weite der Wüste, in der selbst riesige Felsen wie kleine Gesteinsbrocken wirkten. Nachdem mittels gesammeltem Feuerholz Tee gekocht wurde und es auch langsam kühler wurde, konnten wir die untergehende Sonne und die in orange-rotes Licht getauchte Wüstenlandschaft bei traditionellem Tee und Gebäck bestaunen - ein einzigartiges Erlebnis! Nun ging es mit dem Jeep zum Camp für die Nacht, an dem das Abenteuer für heute aber noch nicht beendet sein sollte. Zunächst waren wir angenehm überrascht von den dortigen Zelten, in denen richtige Betten mit Decken standen, und den sauberen sanitären Anlagen. Das Abendessen sollte von allen Bewohnern des Camps gemeinsam eingenommen werden und so starteten alle im Speise- und Gemeinschaftsbereich mit einer Suppe. Anschließend wurden wir gebeten, das Gemeinschaftszelt zu verlassen, um die Hauptspeise zu sehen. Dies war interessanter als gedacht! Als eine riesige, mit Gemüse und Hähnchenfleisch bedeckte Etagere aus einem Loch im Sand gezogen wurde, staunten alle. Die Hitze der Sonne, die sich tagsüber im Sand aufstaute, hat das Essen gegrillt. Nach dem leckeren Hauptgang und der Nachspeise wurde ein bisschen getanzt und gefeiert, bis wir zusammen eine geführte Wanderung unter dem Sternenhimmel machten. Der Sternenhimmel hier ist einzigartig und unglaublich schön! Blickt man bei uns Zuhause in den Nachthimmel, kann man sich diese Vielzahl an großen und kleinen leuchtenden Sternen gar nicht vorstellen - sogar die Milchstraße war deutlich zu erkennen. Zudem konnten wir ganz viele Sternschnuppen sehen - einfach wundervoll!

Beendet wurde der Tag schließlich mit einem gemütlichen Lagerfeuer. 

Tag 12

Heute stand zunächst ein Kamelritt auf dem Programm. Die beiden riesigen Tiere brachten uns von dem Beduinen-Zelt bei der Lawrence-Quelle bis zum Wadi Rum Village. Auf dem Kamel sitzend hatten wir nochmal etwas Zeit um die Erlebnisse in der Wüste zu verarbeiten und gleichzeitig das Wadi Rum ein letztes Mal zu bestaunen und vom Kamel aus zu erleben. 

Anschließend machten wir uns auf den Weg zum roten Meer in das Hotel Grand Tala Bay Resort, wo wir freundlich empfangen und ein Upgrade auf eine Suite erhielten.

Wir erkundeten die wunderschöne Anlage des Hotels mit zahlreichen Pools und der direkten Lage am Sandstrand des roten Meeres. Der Tag im Wasser und in der Sonne mit leckeren Cocktails bot Entspannung pur. Ein kleines Manko, das jedoch höherer Gewalt überlassen war, war ein recht starker Wind. Ganz in der Nähe des Hotelstrandes gab es ein Riff zum Schnorcheln, wo wir viele bunte Fische, Seeigel und Schwämme sahen. Ein - im Nachhinein lustiges - Erlebnis möchten wir euch nicht vorenthalten: Abends hörten wir Miauen in unserer Suite. Zuerst dachten wir, die Wände seien so dünn und es wäre eine Katze draußen. Nach abermaligen Miauen konnten wir das allerdings selbst nicht mehr glauben und machten unsere Couch als Lärmquelle ausfindig - und tatsächlich: Durch einen Spalt zwischen Sitzfläche und Rückenlehne des Sofas konnten wir eine kleine Katze erkennen. So riefen wir bei der Rezeption an: "We have a cat in our room, the problem is: It's inside the sofa". Die Rezeptionisten erklärten uns wohl für wahnsinnig, sodass nie jemand auftauchte, um uns bei der Lösung des Problems zu helfen. Wir hatten ein bisschen Angst, dass die Katze schon völlig ausgehungert oder verdurstet sein könnte und so bemühten wir uns, sie schnellstmöglich aus dem Sofa zu locken. Schließlich gelang uns das auch, die Katze verließ durch einen Spalt das Sofa und durch ein Fenster das Zimmer.

Tag 13

Vormittags ging es mit einem Taxi an die israelische Grenze. Uns war zwar bewusst, dass die Grenzbeamten bei einer Einreise aus arabischen Ländern genauer nachfragen würden, jedoch rechneten wir nicht mit einem solchen Ausmaß. Von mir ließ die Grenzbeamtin nach einigen Fragen ab, wendete sich dann aber ausschließlich Korbinian zu, den sie des Öfteren ermahnte, wenn er in den Antworten die wir-Form verwendete. Er solle nur in der ich-Form sprechen. Gefragt wurde beispielsweise tagesgenau wann und wie lange er in welchen arabischen Ländern war und was genau er dort angeschaut und gemacht hatte. Zudem wollte die Beamtin alle Details unserer geplanten Israel-Reise wissen. Korbinian wurde auch gefragt, warum er vor 3 Jahren in Turkmenistan war. Auch erkundigte sie sich nach unserem Job, ob wir Interesse am Islam haben und welche Religion wir haben. Dass ich mit "Christen" antwortete und Korbinian mit "römisch-katholisch", fand sie nicht in Ordnung. Die eine Grenzbeamtin zog schließlich eine weitere hinzu, welche dieselben Fragen nochmal stellte. Sie unterhielten sich kurz, bis sie endlich sagten, dass wir einreisen dürfen - geschafft! Nachdem uns ein Taxi zu unserem Mietauto brachte, war unser erster Stopp der Vogelpark direkt an der Grenze. Hier konnten wir uns von der Befragung und der Anspannung erholen und viele kleinere Vögel sowie Flamingos beobachten. Anschließend machten wir einen Spaziergang im Red Canyon, wir folgten der grün-weißen Route, so dass wir insgesamt circa 1,5 Stunden unterwegs waren. Zunächst wandert man auf Kieswegen, deren landschaftliche Umgebung nicht allzu viel zu bieten hat. Nach einer Zeit tut sich allerdings der Canyon auf, in den man immer weiter hinab steigt und der atemberaubende Ausmaße und bizarre Formen annimmt. Ein paar hundert Meter geht es zwischen hohen Felswänden entlang und immer wieder hinab - teilweise sind sogar Kletterhilfen angebracht. Die Wanderung hat sich aber absolut gelohnt! Es handelt sich um einen Ort, an dem die Natur einmal mehr unter Beweis gestellt hat, welch spektakuläre Landschaften sie hervorbringen kann. Am Ende der Passage zwischen den Felsen hatten wir die Wahl: Entweder umdrehen und denselben Weg zurückgehen oder den normalen Rundweg antreten. Der Rundweg führte uns nicht wieder unten im Canyon entlang, sondern man musste zunächst den Felsen hinauf klettern, um mit Blick auf den Canyon aus der Vogelperspektive zurückzugehen. Nach der Wanderung hatten wir noch einen entspannten Nachmittag und Abend vor uns, welchen wir im Pool unserer Unterkunft und anschließend bei einem leckeren Abendessen in Eilat genossen. Für die etwas kühleren Temperaturen nach Eintritt der Dunkelheit, bat unsere Unterkunft die perfekte Entspannungsgelegenheit - einen Whirlpool, den wir vollkommen für uns hatten.

Tag 14

Den Tag heute begannen wir mit einer Safari im Hai-Bar-biblical Wildlife Reserve, bei der wir neben Ohryx-Antilopen insbesondere auch Strauße und Wildesel sahen. Im Nationalpark wurden vornehmlich die Tiere, die in der Bibel erwähnt wurden, wieder angesiedelt. Es war ein wirklich gelungener Auftakt in den Tag. Weiter ging unsere Reise nach Neve Zohar bei Ein Bokek. Hier kühlten wir uns bei Außentemperaturen von 43 Grad im Schatten im kühlen Wasser des toten Meeres ab und erkundeten die unwirklich erscheinenden, leuchtend weißen, rund geformten Salzinseln in türkisblauem Wasser. Der Anblick war mehr als beeindruckend! Aufgrund der Temperaturen freuten wir uns jedoch auch wieder auf ein klimatisiertes Auto, mit dem wir nach Masada fuhren. Mit der Seilbahn machten wir uns auf den Weg zum Gipfelplateau am Rand der Judäischen Wüste. Die archäologische Stätte zeigt eine Palastfestung, die sich Herodes, der König zu Lebzeiten Jesu,  im Jahre 15 vor Christus erbauen ließ. Nach einer kleinen Wanderung im Ein Gedi Reserve zu Wasserfällen, bei der wir auch Steinböcke sahen, machten wir uns auf den Weg zu unserem Ziel des Tages - Jerusalem! Hier sahen wir uns auf der Suche nach einem einladenden Restaurant ein wenig um. Zum Abendessen gab es leckere Pizza im Mazteka - das Restaurant können wir absolut empfehlen! In Jerusalem schliefen wir nun zwei Nächte im YMCA-Hotel, 

Tag 15

Heute stand uns ein großes Abenteuer bevor. Es ging nach Palästina! Zum einen wollten wir die Städte Ramallah, Bethlehem und Jericho bei unserer Reise nicht missen, zum anderen hatten wir auch Interesse an Land und Leuten. Mit einem Taxi fuhren wir in Richtung Palästina in die Zone, in welche sich sowohl Israelis als auch Palästinenser begeben dürfen. Am Straßenrand war ein großes rotes Schild angebracht, welches darauf hinwies, dass nun die palästinensische Zone beginnt und Lebensgefahr für Israelis besteht. Obwohl die eindeutige Warnung etwas Unbehagen auslöste, stiegen wir aus dem Taxi und gingen unserem palästinensischen Guide und Fahrer für den heutigen Tag entgegen. Dieser begrüßte uns sehr freundlich und aufgeschlossen. Schon bald erzählte er uns mehr über das rote Schild und das Verhältnis zwischen den Israelis und den Palästinensern. Natürlich wussten wir zuvor über den Konflikt Bescheid, aber aus erster Hand darüber zu hören und die mächtigen, mit Stacheldraht bedeckten Mauern, die mit Militärs besetzten Checkpoints und die mit riesigen Gewehren bewaffneten Soldaten mit eigenen Augen zu sehen, war nochmal etwas ganz anderes. Der Grundkonflikt besteht darin, dass zur Zeit des Zweiten Weltkrieges sehr viele Juden nach Palästina flüchteten und daraufhin die britische Besatzungsmacht entschied, dass die Juden ihr eigenes Land bekommen sollten, getrennt von den Palästinensern. So wurde Palästina aufgeteilt. Die jüdische Minderheit erhielt einen größeren Teil als die palästinensiche einheimische Mehrheit, sodass die Palästinenser aus ihrem eigenen Land auf die ihnen zugesagte kleine Fläche weichen sollten. Natürlich wollten sie ihr Heimatland nicht einfach aufgeben und so kämpfen sie bis heute dafür. Aber auch die geflohenen Juden, denen die Heimat durch die Grausamkeiten während des Nationalsozialismus weggenommen wurde, wollten ihr neues Zuhause nicht wieder hergeben. Sie versuchen das neu ausgerufene Land Israel mit allen Mittel gegen die Palästinenser zu verteidigen. Palästinensern ist das Betreten - eigentlich doch ihres eigenen heiligen Landes - strengstens verboten, eine hohe Mauer mit Stacheldraht und zahlreiche Soldaten halten sie davon ab - meist junge israelische Soldaten von ca. 17 Jahren, denen wohl von Klein auf beigebracht wird, beim kleinsten Fehlverhalten eines Palästinensers zu schießen. Laut unserem Guide werden tagtäglich Palästinenser von israelischen Soldaten oder Zivilisten erschossen. So auch am heutigen Tag. Als wir durch eine kleine Stadt fuhren, in der an den Straßenrändern anstatt der Schaufenster weit und breit nur geschlossene Rolläden zu sehen waren, erzählte uns unser Guide von seiner Vermutung, dass hier heute wieder ein Palästinenser erschossen wurde. Und so war es auch - wie wir von einem Einheimischen am Straßenrand erfuhren. Aus Anteilnahme und Trauer sperrten alle Läden der Stadt für einen Tag zu. Nachdem wir durch Ramallah - dem politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum Palästinas spazierten, traditionelle Snacks aßen und das Grab von Yasser Arafat sowie das zugehörige, sehr interessante, Museum besuchten, machten wir uns auf den Weg nach Bethlehem. Hier betraten und bestaunten wir sowohl die Geburtskirche als auch die Milchgrotte.

Während unserer Fahrt machten wir immer wieder bei bedeutenden Graffitis halt - die meisten davon sind von dem Künstler "Banksy" und wollen auf die miserable Lage der Menschen aufmerksam machen. In Jericho, der tiefstgelegenen und ältesten noch bewohnten Stadt, fuhren wir mit der Seilbahn zum Kloster der Versuchung. Während der Fahrt konnte man den wunderschönen Blick auf das Kloster genießen. Dies klebt augenscheinlich quasi am Fels und befindet sich über der Höhle, in der Jesus Überlieferungen zufolge seine 40 tägige Fastenzeit verbracht habe. Auch machten wir einen Stopp bei dem im späten 5. Jahrhundert erbauten malerischen Kloster St. George. 

Unser letztes Ziel war direkt gegenüber der Mauer zwischen Israel und Palästina gelegen - das von dem Streetart-Künstler "Banksy" eröffnete "Walled Off Hotel". Hier besuchten wir das beeindruckende Museum über die Geschichte Palästinas, das sich im Hotel befindet. Schließlich machten wir uns entlang der Mauer auf den Weg zum Grenzübergang, staunend über die Graffitis zur Rechten - zur Linken immer wieder Palästinenser, die für den von uns eingeschlagenen Weg über die Grenze nach Israel mit dem Leben bezahlen müssten. Und so standen wir nach Grenzübertritt gemeinsam mit Israelis, die zu Besuch in Palästina waren, und bewaffneten Zivilisten an der Bushaltestelle und warteten nachdenklich. Zurück in Jerusalem machten wir einen kleinen Abendspaziergang zur Grabeskirche Jesu, wo sich Gläubige niederknieten und zu Boden warfen. Nach kurzem Anstehen war es sogar möglich, die Grabstätte in einem Felsen zu betreten - ein ganz besonderes Gefühl!

Tag 16

Heute wollten wir uns noch mehr von Jerusalem ansehen. Wir fuhren mit dem Taxi zum Ölberg, besichtigen dann die Grabeskirche Marias und die Kirche zur Heiligen Anna, der Oma Jesu. Anschließend gingen wir entlang der Via Dolorosa, vorbei an der Kirche des Heiligen Simon, der das Kreuz für Jesus getragen hatte.

Nach dem beeindruckenden Besuch der Klagemauer mit hunderten gläubigen Juden davor, gingen wir auf den Tempelberg. Wir fanden es sehr aufregend, tatsächlich bei einem der größten Heiligtümer der Muslime zu sein. Zudem ist die dortige Moschee ein wahres Meisterwerk mit Mosaiken in unterschiedlichsten Blautönen und auch die Aussicht ist wundervoll. Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Jerusalem machten wir einen kleinen Spaziergang auf der Stadtmauer. Unser nächstes Ziel war der See Genezareth. Auf dem Weg dorthin machten wir zunächst einen Abstecher nach Nazareth, wo wir sowohl die griechisch-orthodoxe Verkündigungskirche, mit einer Quelle in deren Innern, als auch die katholische Verkündigungskirche besuchten.

Anschließend machten wir uns über Haifa, wo wir den Ausblick auf die wunderschönen Gärten genossen, auf den Weg nach Caesarea Maritima - der antiken Römerstadt am Meer, die wir absolut empfehlen können. Anschließend badeteten wir im See Genezareth.

Tag 17

Im Hotel für die nächsten und letzten zwei Nächte unserer Reise angekommen, machten wir uns sofort auf den Weg an den langen Sandstrand von Tel Aviv. Da heute nach Sonnenuntergang bis morgen nach Sonnenuntergang der höchste jüdische Feiertag war - der Jom Kippur (Versöhnungstag), haben in dieser Zeit weder Geschäfte noch Restaurants geöffnet. Unser Hotel "Crowne Plaza Beach" sperrte den Hotel-Pool leider bereits ab 14 Uhr nachmittags zu - sehr teuer essen gehen konnte man im Hotel aber übrigens noch bis 18 Uhr abends.

Tag 18

Heute machten wir einen ganz entspannten Tag am Meer und ließen unsere Reise Revue passieren. Da am Jom Kippur nicht einmal Auto gefahren werden darf, schlenderten wir zu Fuß die breiten Straßen entlang, auf denen sich neben Fußgängern, nur Rad- und E-Scooter-Fahrer befanden - irgendwie ein verrücktes Erlebnis.

Als die Restaurants gegen 19 bis 20 Uhr abends wieder öffneten, machten wir uns auf den Weg zum Halevantini, wo wir ein richtig leckeres Abendessen mit zahlreichen Dips und super leckeren Beilagen erhielten. Das Restaurant können wir absolut empfeheln.

Tag 19

Bevor wir den Heimflug antraten, hatten wir zumindest heute noch Gelegenheit, im kalten Hotelpool sowie im warmen Whirlpool zu baden und dort unseren Urlaub ausklingen zu lassen.

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