Morgens waren wir in dem Ort, auf den ich mich ganz besonders gefreut hatte: Auf der Insel Palau - dem unbekannten Südseeparadies in Mikronesien. Und obwohl ich unseren Besuch der Südseeinsel herbeisehnte und große Erwartungen an die kleine Insel hatte, sollte dieser Tag meine Erwartungen nochmal übertreffen und uns den Atem rauben. Mit einem kleinen Boot schipperten wir über das kristallklare, in unterschiedlichen Blautönen leuchtende Wasser. Unser Weg mit Sam's Tours führte uns vorbei an aus dem Meer ragenden Kalksteinfelsen. Diese mit grüner Vegetation überwucherten Kalkstein-Inselchen, die sogenannten rock-islands, schienen wie Moospölsterchen auf dem türkisblauen Wasser zu schwimmen. Schon bald durften wir beim Schnorcheln feststellen, dass das Inselparadies nicht nur über, sondern auch unter dem Wasser einiges zu bieten hat! Wir sahen Meeresfische in den unterschiedlichsten Formen und Farben - von blau über sonnengelb bis orange und feuerrot. Auch riesige gelbe Schwämme entdeckten wir. Eines der Highlights war, als eine Meeresschildkröte seelenruhig direkt neben uns vorbei paddelte. Das Tier aus nächster Nähe in der natürlichen Umgebung zu beobachten war atemberaubend, wir tauchten im wahrsten Sinne des Wortes völlig in das Leben unter Wasser ein und durften in die Welt der Meeresbewohner hineinschnuppern! Auf dieses wunderschöne Spektakel folgte ein etwas schockierenderes: Unter uns war plötzlich ein kleiner Hai! Wir verhielten uns ganz ruhig und beobachteten. Der Hai schien sich glücklicherweise gar nicht für uns zu interessieren. So löste sich die Anspannung und wir konnten ein tolles Foto von dem unberechenbaren Meerestier machen. Als wir unsere Köpfe wieder aus dem Wasser hoben, die Schnorchelausrüstung abnahmen und uns ansahen, blickten wir in leuchtende Augen, aus denen das Glücksgefühl dieses Abenteuers abzulesen war. Aber der erlebnisreiche, atemberaubende Tag war noch lange nicht zu Ende: Um uns nach dem Schnorchelabenteuer zu stärken, legten wir an einer der rund 350 Inseln Palaus an und genossen bei der Aussicht auf unser kleines Boot, das im leuchtend blauen Meer auf uns wartete, unser Mittagessen. Diese Aussicht in Verbindung mit dem weißen Sandstrand im Vordergrund und einem "grünen Moospölsterchen" im Hintergrund wirkte wie auf einer Leinwand, die eines der abgeschiedensten Traumziele unserer Erde abbildet! Aber genau hier waren wir - es war nicht die Abbildung auf einer Leinwand, sondern es war die reale Natur, in die wir blickten! Auf der unbewohnten Insel Eil Malk gibt es mehrere Salzwasser-Seen, unter anderem den Jellyfish-Lake. Hier kann man machen, was ich nie für möglich gehalten hätte: In einer Menge von Quallen baden! Die Medusen von Palau haben nämlich aufgrund fehlender Feinde in dem See ihre giftigen Tentakel verloren. So kann man hier tatsächlich zwischen den fast durchsichtigen Lebewesen hindurch schwimmen und tauchen. Hier ist aber Vorsicht geboten, dass die fragilen Lebewesen nicht verletzt werden. Bloße sanfte Berührungen machen den Tierchen, die sich weich und "glibberig" anfühlen, nichts aus. Aber auch dieses atemberaubende Erlebnis sollte nicht das letzte sein, das Palau heute für uns zu bieten hat. Wir fuhren mit dem Boot in ein immer noch türkiser werdendes, unwirklich erscheinendes Meeresgewässer - den sogenannten Milky Way. Die Farbe des Meeres ist hier einzigartig beeindruckend! Am Meeresgrund befindet sich weißer Schlamm, von dem gesagt wird, er würde die Haut verjüngen. Auch wir rieben uns mit dem keinesfalls ekligen Schlamm ein und ließen ihn kurz einwirken, während wir von dem Anblick der atemberaubenden Farbe des Meeres überwältigt waren. Anschließend sprangen wir in das Wasser und genossen ein Bad im kühlen Nass.