Address

Straße und Hausnummer 10, Ort

Land, Postleitzahl

Get in touch

555-555-5555

meinemail@mailservice.com

Südamerika & Antarktis

2021 / 2022

Tag 1

Unsere Hochzeitsreise wenige Tage nach der Standesamtlichen Hochzeit begann in Südamerika, genauer gesagt in Sao Paulo in Brasilien.

Am Flughafen angekommen, wurden wir zu einer Stadttour abgeholt.

Wir spazierten zum Kunstmuseum, durch einen Markt und durch den idyllischen Tenente Park.

Anschließend flanierten wir durch die Street Art Gassen von Vila Madalena.

Nach einem Zwischenstopp bei der Kirche Paroquia Nossa Senhora do Brasil mit wunderschönen Fresken schlenderten wir durch die großflächige Parkanlage Ibirapuera, die insbesondere mit einem Teich begeisterte.

Tag 2

Unsere Unterkunft für die erste Nacht befand sich über einer Tankstelle. Das Zimmer war sehr einfach und leider sehr hellhörig. Nachts wurden wir durch ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Windböen geweckt. Allein diese Unruhen hätten gereicht, um uns den Schlaf zu rauben, allerdings ließ das Gewitter nicht nach - ganz im Gegenteil. Die eigentlich ausgeschaltete Lampe im Zimmer begann zu flackern und Blitze, deren Licht den Weg durch den Lichtschacht in unser Zimmer fand, erleuchteten das Zimmer gefühlt im Sekundentakt. Heute um 04:00 Uhr wollten wir eine Wanderung durch den atlantischen Regenwald machen. Dieses Vorhaben schien buchstäblich ins Wasser zu fallen.Überraschenderweise konnte die Tour mit dem Professor Talebi aber doch stattfinden. Durch das dichte Blätterdach des Regenwaldes konnte der Regen wohl nicht so leicht auf die Erde des Waldes fallen, sodass eine Wanderung möglich war. Bei tiefster Dunkelheit ging es mitten durch das Dickicht hindurch - rechts, links, oben und unten von verschiedensten Pflanzen umgeben ging es bergauf und bergab in die Tiefen des Dschungels. Fitness und keine Scheu vor fremden Pflanzen oder Tieren, die man in der Dunkelheit nicht sehen konnte, sondern nur spürte und hörte, waren für diese Tour eine Voraussetzung. Langsam wurde es heller und wir kamen unserem Zielort näher. Nur wegen uns beiden waren zwei Ranger über Nacht im Regenwald, um die südlichen Spinnenaffen aufzuspüren. Die Tiere zählen zu den am gefährdetsten amerikanischen Primaten. Umso beeindruckender war es, ganze Gruppen von den Tieren zu sehen. Wahrscheinlich haben wir ca. 3 Prozent der gesamten 1000 noch lebenden Tiere gesehen. Unser Guide erzählte uns viel über die Lebensweise der gefährdeten Affen während wir sie gespannt beobachteten. Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Caraguatatuba.

Tag 3

In Caraguatatuba nächtigten wir im Chalet Hotel. Nicht einfach im Internet zu finden, ist diese Unterkunft ein echter Geheimtipp. Wir hatten ein zweistöckiges, gemütliches Baumhaus ganz für uns. Auf der Terrasse befand sich unser privater Whirlpool und gegenüber ein kleines, niedliches Badezimmer. Die gesamte Unterkunft war ein Traum! Die Anlage hatte übrigens noch zwei Pools für alle Gäste zu bieten. Von unserem Baumhaus aus konnten wir verschiedene Tiere direkt in der Natur neben der Hotelanlage beobachten. Neben verschiedenen bunten Vogelarten sahen wir sogar Warane und Wasserschweine. In der Hotelanlage wurden zudem ein Pferd und eine Ziege gehalten, welche die besten Freunde zu sein schienen. Auch wenn unsere Unterkunft dermaßen traumhaft war, dass wir diese kaum verlassen wollten, wollten wir doch den Strand der brasilianischen Küstenstadt nicht verpassen. So flanierten wir zum Strand und badeten ein bisschen im Meer. Zurück in der Unterkunft genossen wir den Abend in unserem Whirlpool und stießen auf unsere Hochzeit und den gemeinsamen Urlaub an. Am Pool  fand eine kleine Party mit lauter Musik statt, zu der auch wir auf unserem Baumhaus noch feiern konnten. Als wir uns vorbei am Pool zur Rezeption begaben, um nochmal Getränke zu kaufen, wurden wir von den Feiernden fröhlich abgefangen. Zwar konnten sie kein Englisch und wir kein Portugiesich, trotzdem verstanden wir, dass es sich wohl um den Besitzer des Chalets und dessen Freunde handelte und sie uns gerne mit in eine Bar am Strand nehmen würden. So stiegen wir spontan - in Bikini und Badehose bekleidet und ohne Handy - in das Auto ein und fuhren mit zur Strandbar - eine recht unüberlegte Aktion, die aber richtig Spaß machte. 

Tag 4

Heute fuhren wir an der Costa Verde entlang bis nach Rio de Janeiro. Als einzige Stadt besichtigten wir heute Paraty, wo wir durch die historische, idyllische Altstadt flanierten. Ansonsten bot der Tag viel Natur. Wir machten an den weitläufigen einsamen Sandstränden sowie bei Wasserfällen Halt. Auch eine Wanderung stand auf dem Programm. Nach einer Bootsfahrt durch die malerische Landschaft erreichten wir den Saco do Mamangua - den tropischen Fjord Brasiliens. Diesen wollten wir von oben sehen und so gingen wir vom Sandstrand, wo unser Boot anlegte, mit einem Guide auf den dortigen Berg. Die Wanderung war viel anstrengender als gedacht und unser Guide schien eher den Berg hinauf zu laufen als zu wandern. Nicht nur einmal überlegte ich, wieder umzukehren. Diese Entscheidung hätte ich jedoch bereuen müssen. Oben angekommen, wurden wir nämlich mit einer atemberaubenden Aussicht auf den "Fjord" und die sattgrüne Landschaft belohnt! Ein einzigartiges Gefühl nach dieser Anstrengung endlich angekommen zu sein und sich bei der spektakulären Aussicht niederzulassen. Nachdem wir auch den Weg wieder nach unten gemeistert hatten, erfrischten wir uns im Meer und gingen traditionell essen. Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Rio de Janeiro in unser Hotel.

Tag 5

Die zweitgrößte Stadt Brasiliens - Rio de Janeiro - hat so einiges zu bieten! Der erste Stopp unserer Tagestour war eine weltberühmte Attraktion - die Cristo Redentor Statue. Die rund 30 Meter hohe Christusstatue auf dem Berg Corcovado wurde im Jahre 1931 errichtet und ist eine monumentale Erscheinung! Die Statue ist umgeben vom Tijuca-Nationalpark, in welchem wir insbesondere Affen sahen. Bereits vom Corcovado aus konnten wir den Zuckerhut sehen - und nun wollten wir genau dort hin! Auch der 396 Meter hohe Zuckerhut ist wohl ein weltberühmtes Wahrzeichen Brasiliens. Dieser befindet sich auf einer Halbinsel und bietet eine wunderschöne Aussicht auf das Meer und die Stadt. Bevor es an die Copacabana ging, machten wir einen Spaziergang durch das Zentrum, insbesondere zu den "Escadaria Selaron" - den bekannten bunten Treppen. Auch Ipanema schauten wir uns an. Nach der Rückkehr zum Hotel machten wir uns direkt auf den Weg an den vier Kilometer langen Sandstrand. Anschließend kauften wir etwas Alkohol zum Anstoßen ein, denn heute Abend wollten wir Silvester an der Copacabana feiern! Nach einem leckeren Silvester-Abendmenü im Hotel, genossen wir die ersten leckeren Getränke des Abends und hörten Copacabana von Leon Machere. Dann brachen wir auf. Uns wurde gesagt, dass wir nicht zu weit in die nicht beleuchtete Zone direkt am Meer gehen sollten, sondern mehr an der Strandpromenade bleiben sollten. Und so taten wir es. Ganz in weiß gekleidet, wie alle Brasilianer, fügten wir uns in das Bild von tausenden Einheimischen ein, die sich auf den Weg zum Strand machten. Die Straßen waren für Autos gesperrt. Schließlich begannen die Boote auf dem Meer, das bunte Feuerwerk massenweise in die Luft zu schießen. Der gesamte Himmel über der Copacabana war in verschiedenen Farben beleuchtet, ein derartiges Feuerwerk hatten wir zuvor noch nie gesehen! Vor dem Lichterspektakel feierten tausende in weiß gekleidete Brasilianer ausgelassen. Plötzlich rannte uns eine Menschenmasse vom Meer kommend entgegen und alle begannen in Richtung Stadt zu laufen. Ohne zu wissen, was passiert, rannten wir sofort mit. Irgendwann blieben die Menschen stehen und so taten auch wir es. Die Massenpanik legte sich wieder. Wir wissen leider bis heute nicht, was der Auslöser hierfür war.


Tag 6

Heute stand ein Highlight unserer Reise an! Wir wollten uns die berühmten Iguazu-Fälle anschauen. Die Iguazu-Fälle bestehen aus 20 größeren und 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Sicherlich ist es beeindruckend, dieses Naturwunder von der Erde aus zu sehen - aber das war uns nicht genug - wir wollten das Ganze aus der Luft sehen! Ein Helikopterflug bot uns die Möglichkeit die ganzen Wasserfälle aus der Vogelperspektive zu sehen! Mir war zwar ein bisschen mulmig wegen des Fluges, aber schließlich gab es kein zurück mehr! Die Tickets waren gekauft und wir saßen im Warteraum. Nach einer kurzen Zeit wurden wir abgeholt und zum Hubschrauber begleitet. Die Nervosität aber auch die Vorfreude hätten nicht viel größer sein können! Der Flug mit einem Helikopter war nicht zu vergleichen mit einem Flug in einem Flugzeug! Was für ein Gefühl die atemberaubende grüne Vegetation und das reißende Wasser der ausgedehnten Wasserfälle von oben zu sehen! Die Zeit verging wortwörtlich wie im Flug! Gerne wären wir noch länger über der faszinierenden Landschaft geflogen, aber leider ist der Flug ja nicht ganz günstig und so gaben wir uns mit 15 Minuten zufrieden.

Nach dem Flug waren die Knie noch ganz weich vor Aufregung und dem Glücksgefühl. Nun wollten wir die Iguazu-Fälle aber auch noch von der Erde aus sehen. Man kann nicht leugnen, dass einem dieses Naturschauspiel nicht auch von unten den Atem raubt! Die gigantischen Wassermassen waren unglaublich beeindruckend! Man muss sie einfach selbst gesehen haben! Auch den Iguazu-Nationalpark sollte man nicht verpassen. Hier sahen wir insbesondere verschiedenen bunte Vögel, Nasenbären, Leguane und Agutis. Fast noch beeindruckender ist aber der Vogelpark. Hier beeindruckten uns unter anderem Tukane und zahlreiche rote, blaue, grüne und gelbe Papageien! Vogelliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten! Aber auch für alle anderen ist es ein sehr schönes Erlebnis! Leider leben die Tiere hier aber nicht in freier Wildbahn.

Nachdem der Tag bisher eine spektakuläre Natur- und Tierwelt für uns bereithielt, ging es nun nach Ciudad del Este. Das heißt, nun verließen wir Brasilien und machten uns auf den Weg nach Paraguay! Nach der Ciudad del Este machten wir uns mit einem Fahrer auf zu unserer Unterkunft bei den Monday-Falls. An der Unterkunft angekommen, öffnete niemand. Unser Fahrer bot an, mit dem Inhaber telefonisch zu sprechen. Es stellte sich heraus, dass unsere Buchung vergessen wurde. Schon bald tauchte der freundliche Inhaber allerdings auf und empfahl uns, die nahegelegenen Wasserfälle anzusehen, während er unser Zimmer vorbereitet. Der Aussichtspunkt auf die Monday-Falls war nicht frei zugänglich, sondern man ging durch einen kleinen Park mit verschiedenen Kleintieren. Da es schon spät abends war, erklärten uns die Mitarbeiter vor Ort, dass der Park eigentlich bereits geschlossen habe. Netterweise ließen sie uns aber doch passieren und einer der Männer begleitete uns sogar – mit einem großen Gewehr dabei. So konnten wir die spektakuläre Aussicht auf die wunderschönen Wasserfälle doch noch sehen!

Zurück in der Unterkunft wurde uns unser Zimmer gezeigt. Ein zweistöckiges, gemütliches Apartment mit Fensterfront, durch die man einen ausgezeichneten Blick auf die Wasserfälle hatte! Auch wenn bei unserer Ankunft niemand vor Ort war, können wir die Unterkunft aufgrund des einzigartigen Ausblicks empfehlen. Man kam sich durch die große Fensterfront fast vor, als wäre man in der freien Natur! Innen war es aber dennoch sehr gemütlich, unten befand sich ein kleiner Aufenthaltsraum mit einem Bad und in dem kleinen Zimmer oben befand sich ein gemütliches Bett.

Tag 7

Heute starteten wir mit einem leckeren Frühstück bei atemberaubender Aussicht in den Tag.

Auf dem Programm stand eine Fahrt durch Paraguay mit verschiedenen Stopps. Ziel war Asuncion. Und so machten wir uns mit einem Fahrer über die Städte Caaguazu, Caacupe und Luque sowie über Aregua mit dem Lago Ypacarai auf den Weg nach Asuncion. Die Hauptstadt Paraguays hatte nicht viel mehr zu bieten als die anderen kleinen Städte. Ein paar schöne Gebäude in der Altstadt sowie ein paar moderne Hochhäuser im neueren Stadtteil waren ein Foto wert. Der Regierungspalast "Palacio de Lopez" war leider wegen Bauarbeiten komplett eingerüstet. Sehenswert aber nicht schön anzusehen, waren auch die vielen Bettler und Einwohner in Zelten. Das zweite noch sehenswerte Gebäude ist wohl die "Catedral de Nuestra Senora de la Asuncion".

Abends verließen wir Paraguay und flogen weiter nach Uruguay. Von unserem Hotel Radisson Montevideo am Unabhängigkeitsplatz machten wir einen kleinen Abendspaziergang durch die schöne Stadt Montevideo. 

Tag 8

Von Montevideo fuhren wir über Land und Dörfer Uruguays zu der Stadt Colonia de Sacramento am Rio de la Plata. Die älteste Stadt Uruguays beeindruckt mit einer idyllischen Altstadt und malerischen Gebäuden im Kolonialstil. Die im Jahre 1680 gegründete und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kleinstadt lädt zu einem ruhigen Spaziergang über das Kopfsteinpflaster vorbei an alten Gemäuern und grüner Landschaft ein. Von Colonia de Sacramento aus starteten wir in ein neues Land - diesmal aber mit der Fähre - und zwar ging es nach Bueons Aires in Argentinien. Dort machten wir eine geführte Stadttour. Unser weiblicher Guide war zwar sehr nett und wusste so einiges, allerdings wurde uns dieses Wissen ohne Punkt und Komma weitergegeben, sodass wir irgendwann abschalteten und sogar froh waren, als die Tour durch die schöne Stadt vorbei war. Besonders begeistert hat uns das bunte Künstlerviertel la Boca, in welchem sich ein farbenfrohes Lokal an das nächste reiht und das Tango-Tanzen auch tagsüber keine Seltenheit ist. Aber auch der Puerto Madero und der Friedhof Recoleta sind sehenswert. Abends flogen wir weiter nach Patagonien.

Tag 9

Vom Status Hotel aus startend fuhren wir durch Patagonien, die Anden und Feuerland nach Ushuaia. Während der Fahrt durch die trockenen Steppen und Graslandschaften Patagoniens zeigten sich uns immer wieder frei lebende Guanacos und sogar ein Fuchs - ansonsten wirkt das gesamte Land aber recht einsam und verlassen. Kein Wunder - auf einer Fläche knapp dreimal so groß wie Deutschland leben lediglich ca. zwei Millionen Menschen. Aber auch diese Einsamkeit und Weite kann beeindrucken! Nach weiterer Fahrt verändert sich die Landschaft von flachen, brachen Steppen hin zu fantastischen Gebirgslandschaften. Nun waren wir also in den Anden! Wir hielten an, stiegen aus dem Auto und hielten für einen Moment in der unglaublich ruhigen und idyllischen Natur inne. Bei der Fahrt durch Feuerland nähern wir uns dem "Ende der Welt" - Ushuaia. Von der südlichsten Großstadt der Welt sollte uns ein Schiff noch weiter südlich bringen - nämlich in die Antarktis! In wenigen Stunden sollte mit der MS Hamburg der letzte Teil unseres Weges ans Ende der Welt beginnen! Nachdem wir unsere Kajüte bezogen hatten, legten wir schon bald ab und machten uns auf den Weg zum weißen Kontinent. Durch den Beagle Kanal, wo wir bereits zahlreiche Robben und Pinguine aus einiger Entfernung sahen, und vorbei an Puerto Williams - der südlichsten Stadt der Welt, ging es hinaus aufs offene Meer durch die gefährlichste Seestraße der Welt! Nach einem sehr leckerem Abendessen brach nun unsere erste Nacht auf der MS Hamburg auf dem Weg in die Antarktis an. Nachts wurden wir geweckt, weil unsere Körper offensichtlich hoch und wieder runter schaukelten. Letztendlich war das Schaukeln aber doch recht einschläfernd, sodass die erste Nacht recht gut war. 

Tag 10

Am nächsten Tag wurde unser Expeditionsleiter auf das starke Schaukeln angesprochen. Dieser erklärte, dass die berüchtigte Drake Passage, die wir durchquerten, sehr handsam gewesen sei. Die Meeresstraße, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, habe ganz anderes zu bieten. Bei der letzten Expedition seien Tische, Stühle und ein Klavier umgefallen. Es gab Verletzte. In den Kajüten war es aber auch für uns dringend erforderlich, dass alles sturzsicher deponiert wurde und einfache Dinge wie Duschen oder Gehen wurden zur Herausforderung. Heute war auch der Speisesaal nicht allzu gut gefüllt. Da hat wohl einige die Seekrankheit erwischt.

Tag 11

Heute fuhren wir vorbei an "Elephant Island", einer Insel im östlichen Teil der Südlichen Südshetland-Inseln. Hier sahen wir Kapsturmvögel, Küstenseeschwalben und Skua sowie einen Stundenglasdelfin! Auch Fontänen von Walen tauchten plötzlich vor uns im Wasser auf! Küstenseeschwalben sind Zugvögel, die den längsten Weg zurücklegen - sie brüten in der Nordpolarregion und überwintern in den Südpolarregionen. Per Durchsage wurde übrigens immer erklärt, was es gerade wo zu sehen gab. Im Jahre 1916 suchten Ernest Shackelton und seine Crew auf der Elefanteninsel Zuflucht, nachdem ihr Schiff im Packeis stecken blieb. Nach unzähligen Monaten in der lebensfeindlichen Umgebung und nachdem sich Teile der Crew nach Südgeorgien aufmachten, konnte jedoch die gesamte Crew gerettet werden. 

Tag 12

Heute fuhren wir vorbei an "King George Island" - der "Hauptstadt" der Antarktis. Sie beherbergt mittlerweile 14 Forschungsstationen und Hütten von verschiedenen Nationen. Auch zahlreiche Zügel-Pinguine bewohnen die größte der Südlichen Südshetland-Inseln. Nun stand unsere erste Zodiac-Tour auf dem Programm! Mit einem ca. 10 Personen fassenden "Schlauchboot" verließen wir die MS Hamburg und steuerten durch Eisschollen auf einen gigantischen Gletscher zu, den wir aus nächster Nähe betrachten konnten. Natürlich hatten wir einen Expeditionsleiter an Bord, der uns alle interessanten Informationen darbot. Abends fand der Eröffnungsabend unserer Kreuzfahrt statt. Hier wurde das Personal vorgestellt, etwas über die bevorstehende Reise erzählt, getrunken und getanzt. Getrunken wurden übrigens Drinks mit Eis von den zuvor besuchten Gletschern, welches das Bordpersonal mitbrachte. Und so gab es heute "Whisky on the Glacier rocks"! Als wir gegen Mitternacht an Deck gingen, war es hell und der Himmel sowie der Schnee der Antarktis waren in gelb-orange Farbtöne getaucht! Auf unserer Reise war es nämlich Tag und Nacht hell, eine dunkle Nacht gibt es hier zu dieser Jahreszeit nicht! 

Tag 13

Heute stand unser erster Landgang bevor! Natürlich wurden wir zuvor genauestens unterwiesen, wie wir uns an Land verhalten sollten und sogar unsere Jacke, Schneehose, Handschuhe etc. wurden abgesaugt, damit kein fremdes Material in die Antarktis gelangt. Bevor wir in das Zodiac stiegen, mussten wir mit unseren Gummistiefeln in eine Desinfektionswanne steigen. Nun ging's los! Wir legten am Yankee Harbour auf Greenwich Island an, wo eine Kolonie von Eselspinguinen nistet. An dem steinigen Strand lassen sich über 4.000 Brutpaare beobachten. Es war unglaublich schön, die Pinguine zu bestaunen, vor allem bei der Pflege des Nachwuchses! Die Tiere hatten keine Angst vor uns und kamen teilweise ganz nahe. Mit verschiedenen, durch die Natur geformten Eisskulpturen im Meer im Hintergrund und den süßen Pinguinen im Vordergrund, ergaben sich einzigartige Anblicke! Man kann es nicht beschreiben, sondern muss es mit eigenen Augen gesehen haben!  Auch Seeelefanten sahen wir! Diese lagen faul und zusammengekuschelt am Strand.

Heute stand gleich noch ein weiterer Landgang an: Zu den zahlreichen Zügelpinguinen auf Half Moon Island! Auch hier hätten wir die süßen Pinguine und wie sie über das unwegsame Gelände watscheln, stundenlang beobachten können! Da das aber alle Mitreisenden möchten und nur immer kleine Gruppen an Land dürfen, hatten wir nur immer ca. eine Stunde Zeit. Was für ein Tag! Zwei Inseln der Antarktis und deren Bewohner konnten wir besuchen! Dieses Glück haben nicht viele. Die Antarktis mit Wind und Wetter ist unberechenbar und so stehen Spontanität und Einbußen bei einem Besuch dieser feindlichen Umgebung an erster Stelle. 

Tag 14

Heute wartete ein weiteres Highlight auf uns: Deception Island! Die kreisrunde Insel ist der geflutete Krater eines noch aktiven Vulkans und beeindruckt unter anderem mit der Whalers Bay. Hier findet man verschiedene Relikte der Walfänger, so zum Beispiel deren Häuser, Boote und meterhohe "Kochtöpfe".

Als sich ein paar wenige Mutige in das eiskalte Wasser begaben, wollten auch wir dieses einmalige Abenteuer nicht verpassen. Vor unserem Landgang wurden wir bereits darauf hingewiesen, dass uns das Baden hier ausdrücklich erlaubt ist. So zogen wir unsere Kleidung aus und standen zwischen Pinguinen im Badeoutfit  bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in der Antarktis und machten uns auf den Weg in das Wasser bei selbigen Temperaturen! Ein stechender Schmerz erfüllte die Beine und ich machte mich zitternd recht schnell wieder auf den Weg zu meiner Kleidung und packte mich schnellstmöglich wieder warm ein. Korbinian schien das eiskalte Wasser schon fast zu genießen und schwamm ein wenig. 

Tag 15

Auch heute stand ein einmaliges Erlebnis bevor! Bisher hatten glücklicherweise alle unsere Landgänge geklappt, allerdings betraten wir stets eine Inselgruppe in der Antarktis. Heute bestand die Möglichkeit, tatsächlich das Festland des Antarktischen Kontinents zu betreten! Wir hofften natürlich sehr, dass das auch noch klappt! Auch wenn ich etwas erkältete war, wollten wir uns diese "Once-in-a-Lifetime-Experience" nicht entgehen lassen. Mit einem Zodiac machten wir uns auf den Weg zur Paradise Bay - um uns herum ein Meer aus Eisschollen. Langsam und vorsichtig bahnten wir uns den Weg durch das Eis. Dabei sahen wir einen Buckelwal. Schließlich durften wir aus dem Zodiac steigen und das Festland der Antarktis tatsächlich betreten! Vor dem steinigen Strand befand sich zunächst eine ca. 2 Meter hohe Schneedecke. Wie die Pinguine haben wir diese aber erklommen und konnten so die weißen, eiskalten und unberührten Weiten der Antarktis bestaunen. Auch heute stand ein zweiter Landgang auf dem Plan. Wir durften Cuverville Island erkunden! Eine wundervolle Insel, die mit zahlreichen Pinguinen und dem Ausblick auf spektakuläre Eislandschaften begeisterte. Unser Schiff fuhr weiter durch die Gerlache-Straße.

Tag 16 bis 30

Da der Abend gestern eine äußerst unangenehme Überraschung für uns bereithielt - und zwar einen positiven Corona-Test - war ein Landgang heute für uns ausgeschlossen. Hier auf dem Schiff wurde nämlich jeder Gast tagtäglich durch das Personal auf Corona getestet. Trotz der 2G-Plus Regel an Bord verbreitete sich das Virus und nun waren auch wir betroffen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, wie lange wir in der Kabine festgehalten werden würden. 14 Tage waren es insgesamt, an denen wir unsere Kajüte nicht verlassen durften. Fernsehen oder im Internet surfen war übrigens quasi nicht möglich. Wenn wir Glück hatten, wurden täglich zwei Filme gezeigt. Am ersten Tag unserer Isolation konnte der - sowieso letztmögliche -  Landgang aufgrund der Witterungsbedingungen nicht stattfinden, wir fuhren von Cape Renard zum Jogla Point in der Dorian Bay. Da wir zum Glück ein Fenster in der Kabine hatten, konnten wir alles beobachten. Da wir ja sonst nichts zu tun hatten, entging uns nichts, was um uns herum geschah. So entstanden noch einige wundervolle Tierfotos. Wir sahen Pinguine und Wale. Durch den Neumayer-Kanal fuhren wir nach Kap Hoorn. Nun hätte unsere Kreuzfahrt vorbei sein sollen und unser Weiterflug stattfinden sollen. Allerdings wurden wir nicht vom Schiff gelassen. Letztendlich fuhr das Schiff dann mit uns von Ushuaia nach Buenos Aires. Die Kommunikation und die medizinische Versorgung an Bord waren katastrophal. Das Gute ist, dass wir an allen Ausflügen in der Antarktis teilnehmen konnten und unsere Beziehung auf der Hochzeitsreise gleich eine harte Probe souverän überstanden hat!

Share by: